The Classic Sound of Motown, 14.08.2015- Stuttgart Theaterhaus Stuttgart

Das Music Label Motown – eine Wortkreation aus Motor und Town- war von Detroit aus in den 1960 und 1970 Jahren der Dreh- und Angelpunkt für afroamerikanische Künstler. Die Hitfabrik, deren Hauptsitz auch Hitsville U.S.A. genannt wurde, hatte 180 Hits in den Charts, davon allein 26 von der Gruppe Martha Reeves & the Vandellas. Der Gründer des Labels Berry Gordy, der seine Geschäftsphilosophie der Fließbandarbeit der in Detroit ansässigen Autoindustrie entlehnte (aus vielen kleinen, perfekten Teilen wird ein größeres Ganzes und das in hoher Taktzahl) hatte zum Schluss ein Imperium, welches sich über 4 Häuser (in derselben Straße) ausdehnte und bis zu 500 Mitarbeiter beschäftigte. Nach den ersten 10 Jahren hatte Motown bereits mehr Hits, als alle anderen Music Labels in den USA zusammen.

Auch wenn man jüngeren Alters ist, jeder, wirklich jeder kennt mindestens einen Motown Hit.

Die bekanntesten Künstler von Motown sind sicherlich Diana Ross and the Supremes, the Temptations, Gladys Knights and the Pips und natürlich Steve Wonder und die Jackson 5.

Diesen Künstler ist die Show „The Classic Sound of Motown“ gewidmet.

11 Sängerinnen und Sänger und 10 Musiker geben die Evergreens des berühmten Labels zum Besten. Als Moderator durch die Show führte Ron Williams, der als US-Soldat in Stuttgart stationiert war und für den Soldatensender American Forces Network moderierte.

Auch er brachte das Publikum in gute Stimmung und ließ einige Kommentare zur aktuellen Weltsituation mit einfließen. Mehrmals meinte er, in an Anspielung an den Vorfall in Ferguson, dass es heute noch schwer ist, schwarz und am Leben zu sein, aber damals in den 1960iger Jahren war das Denken noch absolut Schwarz oder Weiß. Der Motown Song „Dancing in the Streets“, viele kennen vielleicht die Version von Mick Jagger und David Bowie, wurde bei den großen Rassenunruhen Ende der 1960-Jahre in den USA zu einer politischen Hymne. Das Label Motown war aber auch ein großer Faktor in der Auflösung der Apartheit, denn es brachte Weiße und Farbige durch Musik zusammen.

Die Stimmung war von Anfang an gut, auch wenn das Intro etwas blechern klang. Zwischendrin gab es auch immer wieder Mikroaussetzer, aber das Ensemble sind absolute Profis.

Aufgeteilt in kurze Blöcke wurden Lieder der verschiedenen Motown-Künstler gesungen. Ron Williams „ermahnte“ das Publikum immer wieder aufzustehen und zu tanzen. (bequeme Schuhe anziehen!) Wie kann man auch bei Liedern wie „Heatwave“(Martha & the Vandellas), „Reach out I‘ll be there“ (The Four Tops), „Stop in the Name of Love“ (The Supremes) oder bei „Superstition“ (Stevie Wonder) ruhig auf seinem Stühlchen sitzen bleiben.

Ein bisschen enttäuscht war ich von der Interpretation der Jackson 5, aber insgesamt tritt das Ensemble natürlich in gigantische Fußstapfen von absolut großartigen und individuellen Sängern und Sängerinnen.

Ein fantastischer Gänsehautmoment war „Midnight Train to Georgia“ (Gladys Knight & the Pips) gesungen von Caroline Mhlanga.

Das Ensemble war, ganz wie es sich für die damalige Zeit gehörte, entweder in Anzügen oder in glitzernden Kleidern auf der Bühne. Die Choreographie war natürlich auch den Originalen nachgeahmt. Wenn man sich die Tanzschritte der Four Tops oder der Temptations anschaut, erkennt man ganz klar, wo die vorwiegend weiße Boybands heutzutage abschauen.

Die Band war leider eher leger gekleidet. Ich fände es schöner, wenn auch sie in Anzügen spielen und mehr mitgrooven würden oder auch eine kleine Choreografie hätten. Ein großer Vorwurf an Motown war ja immer, dass viele talentierte Musiker lediglich Begleitband bei etlichen Hits waren, aber nie richtig gewürdigt wurden. Aber das muss bei dieser Show ja nicht so sein.

Der musikalische Leiter Micheal Webb führte seine Truppe, seitlich auf der Bühne sitzend, durch die Show und an ein paar Stellen war ich mir nicht sicher, ob er wirklich zufrieden war. Ich bin natürlich keine Dirigentin, aber für mich sah es ein paar Mal so aus, als wolle er noch mehr Groove, noch mehr Leidenschaft aus der Band herausquetschen.

Die Vorstellung, die ich besuchte, war bereits die 26. im Theaterhaus Stuttgart. Wer die Show, die noch bis Freitag, 15.08. zu sehen ist, und dann nochmals am 21. und 22.08.2015, verpasst, es kommt sicherlich eine 27. Gelegenheit und die kann man dann durchaus wahrnehmen.

Das Music Label Motown – eine Wortkreation aus Motor und Town- war von Detroit aus in den 1960 und 1970 Jahren der Dreh- und Angelpunkt für afroamerikanische Künstler. Die Hitfabrik, deren Hauptsitz auch Hitsville U.S.A. genannt wurde, hatte 180 Hits in den Charts, davon allein 26 von der Gruppe Martha Reeves & the Vandellas. Der Gründer des Labels Berry Gordy, der seine Geschäftsphilosophie der Fließbandarbeit der in Detroit ansässigen Autoindustrie entlehnte (aus vielen kleinen, perfekten Teilen wird ein größeres Ganzes und das in hoher Taktzahl) hatte zum Schluss ein Imperium, welches sich über 4 Häuser (in derselben Straße) ausdehnte und bis zu 500 Mitarbeiter beschäftigte. Nach den ersten 10 Jahren hatte Motown bereits mehr Hits, als alle anderen Music Labels in den USA zusammen.
Auch wenn man jüngeren Alters ist, jeder, wirklich jeder kennt mindestens einen Motown Hit.
Die bekanntesten Künstler von Motown sind sicherlich Diana Ross and the Supremes, the Temptations, Gladys Knights and the Pips und natürlich Steve Wonder und die Jackson 5.
Diesen Künstler ist die Show „The Classic Sound of Motown“ gewidmet.
11 Sängerinnen und Sänger und 10 Musiker geben die Evergreens des berühmten Labels zum Besten. Als Moderator durch die Show führte Ron Williams, der als US-Soldat in Stuttgart stationiert war und für den Soldatensender American Forces Network moderierte.
Auch er brachte das Publikum in gute Stimmung und ließ einige Kommentare zur aktuellen Weltsituation mit einfließen. Mehrmals meinte er, in an Anspielung an den Vorfall in Ferguson, dass es heute noch schwer ist, schwarz und am Leben zu sein, aber damals in den 1960iger Jahren war das Denken noch absolut Schwarz oder Weiß. Der Motown Song „Dancing in the Streets“, viele kennen vielleicht die Version von Mick Jagger und David Bowie, wurde bei den großen Rassenunruhen Ende der 1960-Jahre in den USA zu einer politischen Hymne. Das Label Motown war aber auch ein großer Faktor in der Auflösung der Apartheit, denn es brachte Weiße und Farbige durch Musik zusammen.
Die Stimmung war von Anfang an gut, auch wenn das Intro etwas blechern klang. Zwischendrin gab es auch immer wieder Mikroaussetzer, aber das Ensemble sind absolute Profis.
Aufgeteilt in kurze Blöcke wurden Lieder der verschiedenen Motown-Künstler gesungen. Ron Williams „ermahnte“ das Publikum immer wieder aufzustehen und zu tanzen. (bequeme Schuhe anziehen!) Wie kann man auch bei Liedern wie „Heatwave“(Martha & the Vandellas), „Reach out I‘ll be there“ (The Four Tops), „Stop in the Name of Love“ (The Supremes) oder bei „Superstition“ (Stevie Wonder) ruhig auf seinem Stühlchen sitzen bleiben.
Ein bisschen enttäuscht war ich von der Interpretation der Jackson 5, aber insgesamt tritt das Ensemble natürlich in gigantische Fußstapfen von absolut großartigen und individuellen Sängern und Sängerinnen.
Ein fantastischer Gänsehautmoment war „Midnight Train to Georgia“ (Gladys Knight & the Pips) gesungen von Caroline Mhlanga.
Das Ensemble war, ganz wie es sich für die damalige Zeit gehörte, entweder in Anzügen oder in glitzernden Kleidern auf der Bühne. Die Choreographie war natürlich auch den Originalen nachgeahmt. Wenn man sich die Tanzschritte der Four Tops oder der Temptations anschaut, erkennt man ganz klar, wo die vorwiegend weiße Boybands heutzutage abschauen.

Die Band war leider eher leger gekleidet. Ich fände es schöner, wenn auch sie in Anzügen spielen und mehr mitgrooven würden oder auch eine kleine Choreografie hätten. Ein großer Vorwurf an Motown war ja immer, dass viele talentierte Musiker lediglich Begleitband bei etlichen Hits waren, aber nie richtig gewürdigt wurden. Aber das muss bei dieser Show ja nicht so sein.
Der musikalische Leiter Micheal Webb führte seine Truppe, seitlich auf der Bühne sitzend, durch die Show und an ein paar Stellen war ich mir nicht sicher, ob er wirklich zufrieden war. Ich bin natürlich keine Dirigentin, aber für mich sah es ein paar Mal so aus, als wolle er noch mehr Groove, noch mehr Leidenschaft aus der Band herausquetschen.
Die Vorstellung, die ich besuchte, war bereits die 26. im Theaterhaus Stuttgart. Wer die Show, die noch bis Freitag, 15.08. zu sehen ist, und dann nochmals am 21. und 22.08.2015, verpasst, es kommt sicherlich eine 27. Gelegenheit und die kann man dann durchaus wahrnehmen.

geschrieben für livekritik.de